Coach vs. Lebensberater

Coach vs. Lebensberater
Coach vs. Lebensberater – wer bin ich? Zu wem geh ich?

Ein interessierter Kunde sucht den geeigneten Berater für die Bewältigung eines persönlichen Problems. Bei seiner Recherche arbeitet er sich durch einen Dschungel von unterschiedlichen Titeln und Beschreibungen. Dabei stößt er auf Lebensberater, Coaches, Life Coaches, Mental Coaches, etc. Er liest Begriffe wie Lösungsorientierung und professionelle Beratung und identifiziert unterschiedliche Schwerpunkte und Problemfelder sowie unterschiedliche Expertisen.

Die Zahl der gegenseitigen Abgrenzungsversuche nahm in den letzten Jahren zu. Jede Berufsgruppe hat ihre eignen Argumente dafür, warum sie selbst den besseren Ansatz und die besseren Grundlagen hat.

Was aber unterscheidet Coaches und Lebensberater? Gibt es tatsächlich große Unterschiede?

Definitionen:

Coaching ist eine professionelle Beratungsform, die Menschen an der Schnittstelle von Person, beruflicher Rolle und Funktion unterstützt.

Lebensberater begleiten und betreuen Menschen in schwierigen, belastenden und unklaren Situationen; insbesondere im Zusammenhang mit Persönlichkeitsproblemen, Ehe- und Familienproblemen, Erziehungsproblemen, Berufsproblemen und sexuellen Problemen.

Beide helfen ihre Klienten in einem zielorientierten Prozess, eine Lösung für ihr persönliches Anliegen zu finden. Der Unterschied liegt also nur im Themengebiet: Jemand, der Menschen in allen Lebenslagen begleitet, ist Lebensberater, jemand der im beruflichen Kontext bleibt, ist Coach.

Es gibt dann auch noch Lebensberater, die sich Coach nennen, weil der Begriff attraktiver klingt. Aber das ist eine andere Geschichte…

Kompetenzen

Egal, welcher Berufsgruppe sie angehören, sie brauchen Kompetenz und Erfahrung, um ihre Klienten mit individuellen Problemen und Anliegen gut coachen oder beraten zu können. Die Arbeitsfelder von LSBs und Coaches sind ähnlich, dasselbe gilt auch für ihre Kompetenzen. Sie brauchen: Empathie und Präsenz, die Fähigkeit, den Gesprächsprozess lösungsorientiert zu gestalten, und geeignete Methoden, um Klienten zur Selbstreflexion und Erkenntnisfindung anzuregen. Außerdem muss ein Coach oder Berater selbst reflektiert sein, seine eigenen Themen und Problemfelder kennen und aufgeräumt haben, damit er sie nicht dem nächsten Klienten aufzwingt. Ein guter Coach oder Berater wird niemals auf seinem Methodenkoffer sitzen bleiben. Starre Modellhörigkeit und „die Methode für alle Probleme“ helfen in Wirklichkeit niemandem. Jedenfalls gehören laufende Supervision und Reflexion zu einer guten Berater- oder Coaching-Praxis.

In beiden Berufsfeldern gibt es unterschiedliche Stilrichtungen: es gibt Provokante, Ernste, Mitfühlende, Witzige, Systemische, Konstruktivistische, NLPler, etc. und diejenigen, die zusätzlich ihre eigenen Methoden und Denkansätze entwickelt haben.

Was ist mit Unterscheidung in Bezug auf Professionalität und Seriosität? Ist ein Coach seriöser als ein Lebensberater oder umgekehrt?

Eine Frage des Stils
Kunden und Klienten springen auf die unterschiedlichsten Arbeitsstile an. Manche lieben es bodenständig und einfach. Einige bevorzugen Räucherstäbchen, Verbindungen mit der Energetik und Esoterik, die Suche nach vergangenen Leben oder Familienaufstellungen mit viel Drama und Tränen. Wieder andere gehen lieber zu einem reservierten Anzugträger, der selbst jahrelange Erfahrung als Führungskraft in der gleichen Branche aufweist.

Ausbildung

Der Erwerb der entsprechenden Kompetenz in der Begleitung und Beratung von Menschen bleibt für beide Berufsgruppen gleich wichtig. So vielfältig die Themen der Klienten sind, so vielfältig muss also auch die entsprechende Ausbildung sein. Die Tätigkeit als Coach oder Lebensberater erfordert mehr als ein Fernlern- oder Literaturstudium. Es erfordert ausreichende Methodenkenntnis, Praxis, regelmäßige Weiterentwicklung, Selbstreflexion und Supervision. Der berufliche oder private Kontext spielt dann eine Nebenrolle.

Gewerbe

Um als Coach selbständig tätig werden zu können, benötigen Sie den Gewerbeschein der Unternehmensberatung. Je nach Gewerbebehörde werden hier unterschiedlichste Erfahrungen und Vorkenntnisse angerechnet. Die Absolvierung unseres Coaching-Lehrgangs wird für die Befähigung zur Erlangung des Gewerbescheins der Unternehmensberatung e. a. Personalwesen / Personalentwicklung in der Steiermark angerechnet. (Gewerberordnung Unternehmensberatung)

Um als Lebensberater selbständig tätig werden zu dürfen, benötigen Sie den Gewerbeschein der Lebens- und Sozialberatung. Abgesehen von der Ausbildung an einem zertifizierten Ausbildungsinstitut wie unserem haben Sie hier zusätzlich die Pflicht, 750 Praxisstunden nachzuweisen, welche sich unterschiedlich zusammensetzen. (Gewerberverordnung LSB)

Und falls Sie sich jetzt für die Ausbildung zum Dipl. Coach oder Dipl. Lebensberater interessieren, lassen Sie es uns wissen.
MMag. Eva Scheucher, Executive Coach und Trainerin, Balance Akademie


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