Mit Herz und Verantwortung

BALANCE-Team

„Mit Herz und Verantwortung“ BALANCE Akademie TrainerInnen und Coaches arbeiten für Weihnachtskekse.
Dieser Blog-Beitrag ist die Fortsetzung des Artikels „Ich wollte nie über Politik schreiben“. Und er wird von mir in einer eindeutig besseren Stimmung verfasst, als der letzte!

Es ist jetzt schon viele Jahre her, als ich meine, wohl wichtigste Lernerfahrung in Sachen liebevolles Schenken erhalten habe. Und zwar von meiner damals 4-jährigen Tochter. Sie und ihr Bruder waren auf einem lokalen Flohmarkt und hatten ihre kleinen Spielsachen, die sie nicht mehr gebraucht haben, verkauft. Ihre Oma hat sie begleitet. Für die beiden kleinen Kinder war es sehr anstrengend mehrere Stunden mit ihren Kleinigkeiten auf dem Flohmarkt zu stehen und zu versuchen, diese zu verkaufen. Alles in allem hatten sie ca. 30 Schilling (ja, so lange ist das schon her) eingenommen. Als sie müde und erschöpft am frühen Nachmittag nachhause kamen, rannte meine kleine Tochter mit leuchtenden Augen auf mich zu und hielt mir ein „Geschenk“ hin. „Für dich, Mama“, sagte sie mit einem unglaublich süßen, stolzen Lachen. Was sie in Händen hielt, war einer dieser absolut geschmacklosen Kerzenhalter aus Blech, mit Goldfarbe bestrichen, mit Plastikblumen verziert und einer kleinen rosa Kerze darauf. Ich schaute meiner Tochter ins strahlende Gesicht, bedankte mich und umarmte sie.

Dann fragte ich: „Wie viel hat der Kerzenhalter denn gekostet?“ … und meine Tochter antwortete: „Fünfzig Schilling. Wir haben unser ganzes Geld dafür ausgegeben und uns von der Oma noch zwanzig Schilling geborgt.“ Vor Entsetzen standen mir die Haare zu Berge. Meine kleine, unschuldige, süße Tochter war übers Ohr gehauen worden. Irgendein „Verbrecher“ hatte ihr fünfzig Schilling für etwas abgeluchst, das völlig unverkäuflich war. All die mühevollen Stunden am Flohmarkt hatten sie und ihr Bruder dafür aufgewendet, diesen Schund zu kaufen. Ich erklärte meiner Tochter, dass sie viel zu viel Geld für den Kerzenhalter bezahlt hatte und dass sie das nie wieder tun solle und konnte zusehen, wie das strahlende Lachen aus ihrem Gesicht wich und ihre dunklen Augen sich mit Tränen füllten. Ich hatte ihr die Freude „am Schenken“ genommen. Schnell nahm ich sie in den Arm und wir suchten gemeinsam einen schönen Platz für dieses besondere Geschenk. Ich habe daraus gelernt. Zur Erinnerung an die tiefe Liebe, die an dieses Geschenk geknüpft war, steht der Kerzenhalter noch heute in meinem Zimmer. Und zur Mahnung: Es kommt nicht darauf an, was man schenkt, es kommt auf die innere Haltung an und darauf, ob man dem anderen wirklich etwas geben kann. Meine Tochter hat mir mit dem Kerzenhalter eine Lektion fürs Leben geschenkt.

2011 war ein reiches, volles, erfülltes Jahr für mich, meine KollegInnen der BALANCE Akademie und auch für meine Familie.

Die letzten Monate waren angefüllt bis oben hin mit wundersamen Erlebnissen, neuen Erfahrungen und Erkenntnissen. Sie waren reich an Begegnungen mit interessanten Menschen, intensiven Kontakten, von Lachen erfüllt … und manchmal auch von Tränen. Und nichts, nicht einen einzigen Moment davon möchte ich missen. Als Team konnten wir mehrere Big Player als Firmenkunden gewinnen und spannende Firmentrainings erfolgreich durchführen. Viele Menschen haben sich für das Bildungsangebot der BALANCE Akademie interessiert und haben einen unserer Lehrgänge absolviert oder an einem Seminar teilgenommen. Und von all diesen Menschen durften wir lernen.

Ich fühle mich reich beschenkt in diesem Jahr 2011. Und wenn ein Gefühl des Mangels, wie in meinem letzten Blog-Beitrag dargestellt, gleichzeitig zu einem „Haben-Wollen“, zu Gier und einem Fehlen von Verantwortungsgefühl und Integrität führt, dann drückt sich das Gefühl des inneren Reichtums in einem „Geben-Wollen“ aus sich selbst heraus aus.

Wir, die TrainerInnen und Coaches der BALANCE Akademie wollen ein Zeichen FÜR Herzlichkeit und Verantwortung setzen und dafür GEBEN wir etwas von unserer Zeit, unserem Engagement, unserem Können und unseren Fähigkeiten. Jede/r von uns auf seine/ihre Art.

Und so wurde die Idee geboren, an einigen Tagen im Dezember auf unser Honorar zu verzichten und gegen den Einsatz von einigen Weihnachtskeksen zu arbeiten. Warum die Kekse? – „Was nix kost, is nix wert“ sagt man bei uns in der Steiermark. Und mit den erarbeiteten Weihnachtskeksen können wir noch ein Mal Freude schenken, wenn wir sie weitergeben z.B. an Altersheime.


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