9 Tipps für Ihre persönliche Motivation
Wenn Sie meistens begeistert und ergebnisorientiert, konzentriert und zielgerichtet bei Ihrer Arbeit sind: Herzlichen Glückwunsch, weiter so!
Da Sie allerdings meine 9 Tipps für mehr Motivation lesen, nehme ich an, dass Sie zurzeit eine kleine Unterstützung brauchen, um wieder in den Flow zu kommen.
Und damit haben Sie den ersten meiner Tipps bereits praktisch umgesetzt. Super! Sehen Sie, so einfach kann es sein. Im Nachfolgenden stelle ich Ihnen 9 leicht umsetzbare Methoden vor, wie Sie sich selbst wieder motivieren und mit Energie für die tägliche Arbeit aufladen.
1. Mit Bewusstheit fängt alles an
Um sich überhaupt Unterstützung für die eigene Motivation holen zu können, bedarf es der Bewusstheit, dass Sie gerade jetzt, in diesem Moment, eine kleine Delle in Ihrer Motivationskurve haben, sozusagen der Tank leer ist und Sie auf Reserve umgeschaltet haben. Manche Menschen fahren viele Arbeitstage auf Reserve, ohne es bewusst wahrzunehmen. Sie bemerken es erst, wenn die Erschöpfung übermächtig wird und ein Burnout droht.
Tipp 1: Achten Sie auf die eigene Leistungskurve. Horchen, schauen, fühlen Sie in sich hinein und registrieren Sie, wenn Sie müde und unkonzentriert werden. Und dann füllen Sie Ihren „Tank“ wieder auf, bevor Sie weiterarbeiten.
2. Jeder hat mal ein Tief
Denken Sie daran, dass sowohl Ihr Körper als auch Ihre kognitive Seite nicht dazu geschaffen sind, ohne Pause Höchstleistungen zu erbringen. Alles fließt. Gerade der Wechsel von Anspannung zu Entspannung bringt Ihre Energien und damit auch Ihre Leistungsfähigkeit und Ihre Kreativität wieder ins Fließen.
Tipp 2: Erteilen Sie sich die Erlaubnis, müde, unmotiviert und lustlos zu sein. JETZT. Umarmen Sie dieses Gefühl wie einen guten Freund. Es gehört zu Ihnen und darf sein. Erst, was man anzuerkennen bereit ist, kann man loslassen.
3. Lieber mangelhaft zu Ende gebracht, als perfekt nie angefangen
Wenn Sie zu den so genannten „Perfektionisten“ gehören, die alles bis ins Letzte planen, bevor sie daran gehen, etwas umzusetzen, schreiben Sie sich diesen Satz hinter die Ohren. Oder noch besser, kleben Sie einen kleinen Zettel mit diesem Satz auf Ihren PC, Kühlschrank, in Ihr WC oder sonst an einen Ort, an dem er Ihnen immer wieder unter die Augen kommt.
Tipp 3: Schließen Sie etwas ab. JETZT. Und wenn es nur das Ausleeren Ihres Papiermülls ist. Bringen Sie etwas zu Ende. Machen Sie einen kleinen Schritt, der Sie in irgendeinem Bereich über die Ziellinie bringt. Atmen Sie dabei hörbar aus und spüren Sie die Erleichterung, dass wieder etwas fertig gestellt ist. Tun Sie es JETZT, bevor Sie weiterlesen.
4. Schluss mit „Aufschieberitis“
Viele Menschen tendieren dazu, sich mit dem Einfachen abzulenken, um das Wichtige nicht angehen zu müssen. Haben Sie den in Punkt 3 beschriebenen Tipp schon befolgt? – Nein? – Überlegen Sie jetzt, warum nicht. War es bequemer sitzen zu bleiben, als sich diesen kleinen Schritt über „eine Ziellinie“ zu überlegen und ihn dann umzusetzen? – Das Lesen dieser Tipps bringt Ihnen bestenfalls einige neue synaptische Verbindungen in Ihrem Kurzzeitgedächtnis, schlechtestenfalls haben Sie wertvolle Lebenszeit verschwendet.
Tipp 4: Ordnen Sie Ihre Aufgaben für den Tag nach Wichtigkeit. Und dann gehen Sie es an. Ohne Ablenkung. Schieben Sie nicht die als unangenehm empfundenen Aufgaben nach hinten, denn es sind meist die wichtigsten.
5. Verändern Sie Ihr Denken
Sie haben zu viele Projekte, Ihre Kollegin arbeitet viel weniger als Sie, bei der letzten Beförderung sind Sie übergangen worden und Ihr Gehalt entspricht auch nicht Ihren Vorstellungen? – Solch negative Gedanken rauben Ihnen Energie. Sie ziehen Ihnen Energie ab, so als würde ein Räuber einen Schlauch in Ihren Tank halten und das Benzin absaugen. Ihr Tank wird schneller leer sein, als Sie gedacht haben.
Tipp 5: Denken Sie daran, wofür Sie in Ihrem Leben dankbar sind. Denken Sie an liebe Menschen, schöne Momente, inspirierende Ort, außergewöhnliche Begegnungen oder Ihre größten Erfolge. Freuen Sie sich daran, wie REICH an Wundervollem Ihr Leben ist. JETZT.
6. Verändern Sie Ihr Fühlen
Woran haben Sie gemerkt, dass Ihnen Motivation fehlt? – Dachten Sie: „Irgendwie geht jetzt nichts weiter, ich fühle mich nicht motiviert.“ – Oder konnten Sie ein Signal Ihres Körpers wahrnehmen, das Ihnen sagte: „Jetzt ist es Zeit für etwas anderes.“ Hören Sie öfters auf Ihren
Körper. Fühlen Sie, was er Ihnen zu sagen hat. Vielleicht braucht Ihr Körper ein Glas Wasser, eine Tasse eines besonders guten Tees, ein Stück Obst, etwas Bewegung …
Tipp 6: Betrachten Sie Ihren Körper als geliebten Partner. So wie Sie in einer guten Partnerschaft immer wieder mal fragen: „Und, wie geht’s dir? – Kann ich etwas für dich tun?“ – Hören, spüren, fühlen Sie in sich hinein und geben Ihrem Körper das, was er gerade braucht. JETZT.
(Wenn das Bedürfnis Ihres Körpers gerade im Moment nicht erfüllt werden kann, z.B. weil er sich einen Dauerlauf wünscht und Sie kurz vor einem Meeting stehen, geben Sie sich selbst das Versprechen, es nachzuholen und tragen Sie sofort einen Termin dafür in Ihren Kalender ein. JETZT.)
7. Verändern Sie Ihre Kommunikation
Das klingt komisch in Ihren Ohren? – Wie und auf welche Weise sollte eine Veränderung der Kommunikation Ihre Motivation steigern? – Gemeint ist erst einmal Ihr innerer Monolog oder Dialog. Wir alle haben Stimmen in uns, die kritisch, abwertend, negativ oder wertschätzend, positiv und unterstützend sein können. Je nachdem, welche Erfahrungen wir diesbezüglich in unserer Kindheit gemacht haben, führen wir diese inneren Monologe oder Dialoge mit uns selbst. Achten Sie doch einmal darauf, was Sie im Laufe des Tages zu sich selbst, zu anderen, zu verschiedenen Situationen, zum Leben, zur Welt sagen. Und verändern Sie bewusst jede abwertende oder negative Stimme in sich in eine positive und unterstützende.
Tipp 7: Identifizieren Sie einige „innere Stimmen“ und geben Ihnen Namen. Z.B. Vielleicht erkennen Sie einen inneren „Kritiker“. Oder vielleicht gibt es auch eine Stimme in Ihnen, die nur leise und zart ist, aber sehr überzeugend. Diese Stimme könnte „Ermutigung“ heißen. Die Stimme, die eventuell gerade zu Ihnen sagt, dass das alles Blödsinn ist und nichts bringt, bekommt natürlich auch einen Namen. JETZT. Machen Sie sich bewusst, dass Sie NICHT diese inneren Stimmen sind, sondern derjenige, der diese verschiedenen Stimmen identifizieren kann und sich entscheidet, auf welche er hört.
8. Freuen Sie sich vorwärts
Gefragt, welche Dinge das Leben erfreulich machen, denken die meisten Menschen zunächst, das Glück bestünde aus Vergnügungen: gutes Essen, guter Sex und alle Annehmlichkeiten, die man mit Geld kaufen kann. Was das Leben jedoch tatsächlich lebenswert macht sind Erfahrungen der Freude. Freude findet statt, wenn man nicht nur eine bestehende Erwartung, ein Bedürfnis oder einen Wunsch erfüllt hat, sondern etwas Unerwartetes erreicht hat, vielleicht etwas, das man sich vorher nicht einmal vorgestellt hatte. Diese Vorwärtsbewegung zeichnet die Freude aus, ein Gefühl, dass etwas neuartig ist, das man etwas erreicht hat. Ein Tennisspiel, das einen bis an die Leistungsgrenze führt, macht Freude, ebenso das Lesen eines
Buches, das einem bestimmte Dinge in einem neuen Licht zeigt, eine Unterhaltung, die dazu anregt, Gedanken auszudrücken, die einem zuvor nicht bewusst waren. Einen schwierigen Geschäftsabschluss tätigen oder irgendeine andere Arbeit erfolgreich abschließen ist erfreulich. Nach einem erfreulichen Ereignis wissen wir, dass wir uns verändert haben, dass unsere Persönlichkeit gewachsen ist. Wir haben uns selbst erweitert.
Tipp 8: Suchen Sie Erfahrungen, die Ihre Persönlichkeit erweitern. Sprechen Sie mit Menschen, die Ihre Sichtweise bereichern, lesen Sie Bücher, die Ihnen etwas völlig Neues nahe bringen, besuchen Sie ein Seminar, das Sie interessiert. Vereinbaren Sie JETZT mit sich etwas, das Sie sich selbst schenken, um sich in Zukunft vorwärts freuen zu können.
9. Finden Sie Sinn in dem was Sie tun
Eine kleine Geschichte: Ein Mann kommt an eine Baustelle, auf der drei Maurer sehr fleißig arbeiten. Äußerlich ist kein Unterschied zu erkennen. Er geht zum ersten und fragt: „Was tun Sie da?“ Dieser schaut ihn ganz verdutzt an und sagt: „Ich verdiene mir hier meinen Lebensunterhalt.“ Er geht zum zweiten, fragt ihn dasselbe. Dieser schaut ihn mit glänzenden Augen sichtbar stolz an und sagt: „Ich bin der beste Maurer im ganzen Land.“ Dann geht er zum dritten und stellt ihm dieselbe Frage. Dieser denkt einen kurzen Moment nach und sagt dann: „Ich helfe hier mit, eine Kathedrale zu bauen.“
Und an welcher Kathedrale bauen Sie mit? – Wofür sorgen Sie in Ihrem Unternehmen? – Antworten Sie nicht vorschnell und glauben Sie nicht, dass Ihr Beitrag zum Ganzen unwesentlich ist. Das Auto wird nicht vom Management hergestellt, sondern von vielen Arbeitern, die am Fließband stehen oder die Maschinen bedienen. Versicherungsangestellte sorgen dafür, dass Menschen sich sicherer fühlen. Altenpfleger sorgen dafür, dass ältere Menschen gut versorgt und andere entlastet werden.
Tipp 9: Überlegen Sie, was Ihr Beitrag zum Ganzen ist. Was gibt Ihrer Arbeit Sinn? – Wenn Sie keinerlei Sinn in Ihrer Arbeit finden können oder sogar feststellen, dass Ihre Tätigkeit anderen Schaden zufügt, suchen Sie sich etwas anderes. Nicht jetzt, aber bald.
Dank.
Wenn Sie bis hierher gelesen haben, hat irgendetwas an meinen Worten Ihr Interesse geweckt. Das freut mich und gibt meiner Arbeit Sinn. Es motiviert mich, besser zu werden, meine Persönlichkeit zu erweitern und manch anstrengenden Arbeitstag durchzuhalten. Danke für die Zeit und Ihre Aufmerksamkeit. Ich hoffe, durch den einen oder anderen kleinen Tipp einen Gedankenanstoß gegeben zu haben, so dass unser beider Energie nun in BALANCE ist. Ihr Geben und mein Nehmen. Und mein Geben und Ihr Nehmen. Danke.
Zur Autorin: Ruth Berghofer, MSc ist Geschäftsführerin der BALANCE Akademie (www.balance- akademie.at), Unternehmensberaterin, Wirtschafts- und Führungskräfte-Coach (www.ruth-berghofer.at)
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Literaturquelle: Malik, Fredmund „Führen, leisten leben“, Campus Verlag
Csikszentmihalyi, Mihaly „Flow – Das Geheimnis des Glücks“, Klett-Cotta Verlag