Kürzlich habe ich einem großartigen Buch über radikale Achtsamkeit von Pema Chödrön einen simplen Achtsamkeits-Hack für mehr Gelassenheit und Ruhe gefunden, der zwar einfach klingt, aber Übungsfreude und Geduld braucht.

Ein Arbeitskollege regt dich durch eine Aussage furchtbar auf. Anstatt die nächsten 20 Minuten bis 2 Stunden damit zu verbringen, wieso er für dich unerträglich ist und dich in den Gedanken über die weitere Zusammenarbeit und Rachepläne zu verirren, lässt du die Geschichte um ihn herum fallen. Das ganze Drama, das du dir über ihn und eure Zusammenarbeit erzählst. Die ganze Aufregung in deinem Arbeitstag – die Schuldzuweisungen – du lässt alles fallen. Und bist frei für die nächste Aufgabe. Für das, was jetzt für dich wichtig ist.

Du kämpfst dich durch ein anspruchsvolles Projekt. Deadlines rücken näher, Dinge laufen schief. Anstatt dich in deinen Sorgenschleifen zu verlieren und deinen Körper in Stress zu versetzten, weil du ihm durch deine Gedanken signalisierst, dass eine Gefahr droht, lässt du die Sorgen fallen. Du lässt den Druck fallen. Du nimmst all die sorgenvollen Gedanken und die Enge in deiner Brust wahr, beobachtest und bewunderst sie eine Weile – und lässt sie fallen, um deinen Fokus auf den nächsten Schritt zu richten.

Vielleicht hast du erlebt, wie es ist, durch eine Leistung oder ein Produkt enttäuscht zu werden. Du fährst mit deiner Partnerin oder deinem Partner auf Urlaub und das Hotel erfüllt nicht deine Erwartungen. Während du damit beschäftigt bist, die Schuld dem Reisebüroassistenten zu geben oder dem Freund, der dir das Hotel empfohlen hat, verlierst du dich in negativen Gedankenschleifen, die deine Unzufriedenheit und deinen Frust weiter befeuern. Anstatt weiter Öl in das Feuer zu gießen und auf all die Dinge zu fokussieren, die nicht sind, wie du erwartet hast, lässt du sie fallen. Du nimmst wahr, was da ist und entscheidest, wie du das Beste aus deinem Urlaub machst – ohne Knoten im Bauch, Kopfschmerzen und schlechte Stimmung mit deiner Partnerin oder deinem Partner.

Die Übung besteht darin, wahrzunehmen, wenn du dich unwohl fühlst. Wenn die Enge in deiner Brust, der Kopfschmerz oder die Übelkeit auftaucht, die dir signalisiert, dass es dir nicht gut geht. Dann hältst du inne, prüfst, was in deinem Kopf vorgeht und welche Gefühle du spürst. Und lässt alles fallen. Die Geschichte. Den Drang zu reagieren und auszurasten.

Während du es fallen lässt, amüsierst du dich darüber und wunderst dich, welchen Lärm du in deinem Inneren erzeugt hast, weil jemand etwas gesagt, ein Termin sich verschoben oder ein Hotel nicht luxuriös genug ist.