Die seltsame Geschichte vom eigenständigen Gedankenkarussell

Die Geschichte vom Gedankenkarussell

Die seltsame Geschichte vom eigenständigen Gedankenkarussell

In den letzten Tagen ist mir ein Phänomen in meinen Coachings besonders häufig begegnet. Ein Klient spricht davon, wie sehr er sich von seinen Gedanken belastet fühlt. Das sogenannte Gedankenkarussell oder die Gedankenspirale beginnt, sich wie von selbst zu drehen und lässt ihn nicht mehr los.

In mir entsteht ein Bild von einem eigenständigen Wesen in seinem Kopf, das jetzt oder gerne in den Abendstunden in seinem Körper am Steuer sitzt und Unfug treibt. Als ob die Gedanken in unseren Köpfen ein Eigenleben führen.

Ich kenne diese Geschichte gut. Ich habe sie mir selbst erzählt und aus diesem Grund zur Meditation und Achtsamkeitspraxis gefunden.

Mit der Zeit entdeckte und festigte ich für mich mehr und mehr, dass ich die Schöpferin meiner Gedanken bin. Ich bin nicht meine Gedanken und sie können mich nicht gefangen nehmen oder quälen. Ich erschaffe sie und ich kann sie beobachten und beeinflussen.

Dann glaube ich die Geschichte vom eigenständigen Gedankenkarussell nicht mehr

Die Bullshit-Story funktioniert nicht mehr, dass ich ihnen hilflos ausgeliefert bin, sie mich zurückhalten oder mich nicht loslassen. Übrig bleiben die neugierigen Fragen:

  • Warum denke ich diese Gedanken gerade?
  • Woher kommt der Zwang, sie genau JETZT zu denken?
  • Sind sie hilfreich oder nicht?

Dann entkommt mir ein selbstironisches Lächeln: „Spannend, welchen Blödsinn ich mir gerade zusammendenke.“

Ich steige aus aus dem Gedankenkarussell.

Ich gehe in meinen inneren Beobachter und höre oder schaue meinen vermeintlich eigenständigen Gedanken eine Weile zu – wie sie kommen und wieder gehen. Manchmal schreibe ich sie nieder, um sie noch besser zu erfassen. Durch diese Trennung von mir (SELBST) und meinen Gedanken, werden sie greifbar, reflektierbar und veränderbar.
Meist gelingt es mir , aufzuhören, diese Gedanken zu denken.

Der innere Beobachter ist ein Platz, an den ich mich zurückziehe, um Ruhe zu finden. Um mich, meine Gedanken, Emotionen und Impulse wahrzunehmen. Um wahrzunehmen, was JETZT meine Aufmerksamkeit braucht.

Den inneren Beobachter als Haltung einzunehmen, ist Trainingssache. Manchmal zahlt es sich aus, dieses Training mit Begleitung anzugehen.


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