Achtsamkeits-Hack: Wie du aufhörst, allem eine Bedeutung zu geben
Achtsamkeits-Hack: Wie du aufhörst, allem eine Bedeutung zu geben
Die ständige Bewertung des Geistes: Wie unser Denken Situationen prägt
Der menschliche Geist interpretiert, beurteilt und gibt allem eine Bedeutung. Seine Absicht ist nobel: unser Überleben zu sichern und Gefahrensituationen frühzeitig zu erkennen und richtig einzuschätzen.
Die Folge dieser Funktion: Wir geben all dem, was wir wahrnehmen, eine Bedeutung und zusätzlich einen Bezug zu uns.
Lass es mich mit zwei Beispielen verdeutlichen.
Bedeutungszuweisung in Alltagssituationen
Beispiel 1) Ich gehe mit einem Freund zu einer Netzwerkveranstaltung. Er kennt dort jede zweite Person und schüttelt lächelnd viele Hände, während ich danebenstehe und staune. Mein Geist sagt mir: „Er kennt viel mehr Leute als ich. Er hat einen Vorteil mir gegenüber. Ich muss mehr Leute kennenlernen, damit ich nicht untergehe.“
Die Folge: In mir entsteht ein Druck, ein Gefühl von Unterlegenheit und Stress, einen Mangel auszugleichen. Würde mein Geist diese Bedeutung nicht in die Situation hineininterpretieren, könnte ich den Abend genießen, neugierig sein, Menschen ohne Druck und Agenda kennenlernen.
Beispiel 2) Ich gehe ins Fitnessstudio und sehe eine junge Frau, die 20 Klimmzüge hintereinander schafft. Sie ist außerordentlich gut trainiert und mein Geist deutet: „Sie schafft 20 Klimmzüge. Wieso schaffe ich das nicht? Ich trainiere falsch. Ich muss besser trainieren. Mein Training ist nicht gut genug. Ich bin nicht gut genug…“
Die Folge: Ich fühle mich erneut unterlegen und habe das Gefühl, etwas falsch zu machen. Ohne diese Bedeutung würde ich mein Training und die Leistungsfähigkeit meines Körpers genießen und stolz darauf sein, wie fit ich bin.
Auswirkungen auf das Selbstwertgefühl: Die Bedeutung beeinflusst unser Empfinden
Wir sehen etwas, wir interpretieren, wir setzen es in Bezug zu uns. Wir fühlen uns unterlegen/überlegen, unter Druck, minderwertig, übermächtig.
Es spielt keine Rolle, ob wir richtig oder falsch liegen. Es färbt unser Selbstwertgefühl und unsere Stimmung ein, ohne dass wir bewusst Notiz davon nehmen.
Die Übung ist: Gib nicht allem eine Bedeutung
Wenn dein Geist mehr aus einer Situation macht, als dir dienlich ist, lass die Bedeutung fallen. Lass dir deine Stimmung nicht vermiesen. Steig nicht ein ins Selbstoptimierungskarussell.
Komm in den gegenwärtigen Moment und nutze ihn für DICH und DAS, WAS DU WILLST und WAS DIR GUT TUT.
Eva Scheucher ist Coach, Ausdauersportlerin und Achtsamkeitsspezialisitin. Seit 2012 begleitet die Betriebswirtin Menschen zu mehr Bewusstheit, Klarheit und Achtsamkeit. Ihre Schwerpunkte liegen dabei in der Entscheidungsfindung, Visionsarbeit und der wirkungsvollen Gestaltung von privaten und Arbeitsbeziehungen. Seit 2021 leitet sie Ausbildungen zum Thema Achtsamkeit an der Balance Akademie.
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